10.04.2010 - Erste Motorradetappe durch die Teeplantagen nach Darjeeling

Am Morgen besichtigen wir kurz den Tempel in Mirik (Bokar Monastery). Wir dürfen zwar nicht rein, erhalten aber trotzdem schon einen Eindruck von der reich verzierten und bemalten Architektur. Nach dem englischen Frühstück gibt Peter eine Einweisung in das Gruppenfahren und weist eindringlich auf die speziellen Verkehrs”regeln” in Indien hin. Danach übernehmen wir die Motorräder, die schon seit dem Vorabend schön aufgereiht vor dem Hotel stehen und damit jeden Einheimischen auf diese verrückten Europäer aufmerksam machen, die nichts Besseres zu tun haben, als mit einem Motorrad durch Indien zu fahren.

Jeder sucht sich das Motorrad aus, das ihm am besten gefällt. Diese Maschine behält man dann auch für den Rest der Tour. Ein paar der Maschinen haben eine kleine Sissi-Bar, diese überlassen wir den Fahrern mit Sozia. Alle Maschinen sind mit stabilen Lederpacktaschen für das Tagesgepäck (Karten, eigene Getränke und Regenkleidung) ausgestattet. Insgesamt sind wir übrigens 11 Reiseteilnehmer, sieben Fahrer (Reinhard, Peter (im Bild oben mit blauer Jacke), Enno, Horst, Willy, Dario, Jean-Marie), eine Fahrerin (Barbara) und 3 Sozias (Ute, Therese, Anna).

Ruckzuck geht es los und jeder versucht sich mit seinem neuen fahrbaren Untersatz anzufreunden. Das fällt relativ leicht, denn die Maschinen sind aufgrund des niedrigen Gewichts und Schwerpunkts, der niedrigen Sitzposition und der überschaubaren Motorleistung (24 PS aus einem Zylinder) einfach zu fahren. Peter lässt es auch ruhig angehen und macht schon bald wieder eine Pause. Dabei bewundern wir die hügelige Landschaft mit den akkurat geschnittenen Teepflanzen und beobachten Teepflückerinnen bei der Arbeit.

Später machen wir an einer Stelle Halt an der man nach Nepal rüberschauen kann. Leider ist es dort genauso diesig wie diesseits der Grenze. Schon um 13 Uhr kommen wir nach Darjeeling. Die Auffahrt zum Hotel Cedar Inn hat es in sich. Mit gefühlten 20 Grad Steigung geht es durch ein paar Serpentinen über eine schmale Strasse zum Hotel. Da heißt es auch in den Kurven am Gas bleiben, damit die Enfield nicht ausgeht.

Oben angekommen erwartet uns ein altes ehrwürdiges Gebäude aus Kolonialzeiten mit einer stilvollen Einrichtung. Von hier hätte man einen tollen Blick - wenn es nicht so diesig wäre. Zur Begrüßung gibt es wieder einen Schal für jeden und ein paar Snacks. Peter bestellt auch gleich ein paar Bier dazu, damit sich jedermann und -frau für das Meistern der ersten Etappe belohnen kann.

Nach dem Bezug der Zimmer ziehen wir individuell in die Stadt. Hunderte Eindrücke prasseln auf uns ein:
- wahnsinnig viele Menschen - Arme wie Reiche, Junge wie Alte,
- unendlich viele Hunde - sich jagend oder schlafend mitten auf den Strassen,
- unheimlich viel Lärm - vor allem dort wo Fahrzeuge fahren,
- beliebig viele Farben und Gerüche.

Wir schlendern durch den Bazar und betrachten was es alles zu kaufen gibt. An einem großen Platz trinken wir etwas und laufen weiter zu einem Tempel, den man aber nur von außerhalb einer Umzäunung betrachten kann. Auf dem Rückweg zum Hotel wundern wir uns über die abenteuerlichen Elektro- und Wasserinstallationen.

Am Abend gibt es ein Gewitter, welches aber leider auch nicht nennenswert den Dunst beseitigt.

Weiter zur nächsten Etappe.