14.04.2010 - Durch Westbengalen zur Grenzstadt Phuntsoling, Bhutan

Heute steht die längste Fahretappe der Reise an: Von Rumtek in Sikkim müssen wir bis zur Grenzstadt Phuntsholing an der indisch-bhutanesichen Grenze kommen. Zum Glück spielt das Wetter mit und weckt uns mit Sonnenschein. Sogar ein Blick Richtung Gangtok ist am frühen Morgen möglich. Barbara nutzt die Gelegenheit zu einer kleinen Joggingrunde, was sich auf den unbefestigten Wegen rund um das Farmhaus aber schwierig gestaltet.

Die Mechaniker hatten die Motorräder schon wieder von den Spuren des Vortages gereinigt. In dem Häuschen rechts oben waren die Zimmer von Enno und Peter und von Barbara und Jean-Marie.

Mit der Fahrt aus der Bergregionen von Sikkim in die Niederungen von Westbengalen, wurde es wieder heißer und auch der Verkehr nahm wieder zu. Dafür gab es aber auch viele lange Geraden, die das Weiterkommen etwas schneller machten. An der Brücke über einen Fluss machten wir eine erste Pause und betrachteten die spezielle Bauweise. Später trafen wir auf eine Gruppe Affen am Straßenrand, die wohl auf die Abfälle der Vorbeifahrenden hofften.

Unsere Mittagspause machten wir in einem kleinen Ort. Das winzige Lokal war nicht jedem geheuer. Peter hatte vorher noch ein paar Momos besorgt, die wesentlich besser schmeckten als das Hühnchen-Curry aus dem Lokal. Aber Hauptsache wir wurden satt, was an diesem Ort nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit ist.

Gegen halb vier am Nachmittag hatten wir dann endlich die Grenze zu Bhutan erreicht. Wir mussten zunächst auf der indischen Seite die Ausreiseformalitäten erledigen. Vor dem Zollgebäude sahen wir die typischen Fahrrad-Taxis und eine Garküche am Strassenrand. Die Einreiseformalitäten für Bhutan müssen erst ein paar km hinter der Grenzstadt Phuntsholing erledigt werden, diesen Punkt passierten wir erst am nächsten Tag. Wir haben also eine Nacht im Niemandsland verbracht.

Die Grenze zu Bhutan passierten wir durch dieses hübsche Tor. Das Becken dient der Desinfektion gegen Vogelgrippe. Da mussten wir auch mit den Motorrädern hindurch, auch wenn die Stiefel dabei nass wurden. Das Tor gibt auch gleich einen Vorgeschmack auf die typische Architektur in Bhutan. Die meisten Gebäude, nicht nur öffentliche, sondern auch private, folgen diesem typischen verzierten und bemalten Stil.

Nach dem üblichen Begrüßungsbier in der Hotellobby bezogen wir unsere Zimmer und gingen dann auf Erkundungstour in Phunthsoling. Augen- und Ohrenfällig ist der krasse Unterschied zwischen Bhutan und Indien direkt an der Grenze: Es gibt einen massiven Grenzzaun mitten durch die Stadt (1. Bild unten) und auf der bhutanesischen Seite ist es schlagartig wesentlich leiser als auf der indischen Seite: Hupen im Straßenverkehr ist in Bhutan nur als Warnsignal üblich.

Wir erkundeten die Geschäfte der Stadt und schauten uns dann diesen beeindruckenden Tempel mit den vielen kleinen und einer richtig großen Gebetsmühle an.

Am Abend gab es noch einen Ausflug in eine Karaoke- und Billardbar in der Nähe des Hotels. Danach fielen wir müde ins Bett, waren aber sehr gespannt auf das was uns in Bhutan erwarten würde.

Weiter zur nächsten Etappe.