Sikkim & Bhutan 2010
Im April 2010 haben wir eine außerordentliche Reise unternommen: Ein geführte Motorradtour durch Sikkim und Bhutan auf Royal Enfields.Für diejenigen, die sich jetzt fragen, wo denn diese Länder liegen: Sikkim, früher ein Königreich, ist seit 1975 der 22. Bundesstaat von Indien. Es liegt am südlichen Himalaya zwischen Nepal, Bhutan und Tibet/China. Angrenzend im Osten liegt Bhutan, das Land des Donnerdrachens. Es ist eine konstitutionelle Monarchie, in etwa so groß wie die Schweiz und hat ca. 700.000 Einwohner. Die Kultur des Landes wird geprägt durch den Dualismus zwischen Monarchie und Buddhismus, was auch die Flagge ausdrückt. Die Währung ist der Ngultrum (siehe Bild ganz unten), dessen Kurs fest mit 1:1 an die Indische Rupie gekoppelt ist.
Die Geschichte dieser Reise beginnt im Herbst 2009. Da flatterte uns nämlich der Jahreskatalog 2010 vom Motorrad Action Team ins Haus. Wir haben schon öfters Fahrsicherheitstrainings über das Motorrad Action Team gebucht und so schauten wir das Angebot für 2010 durch. Dabei fiel uns diese Reise nach Sikkim und Bhutan ins Auge. Nach kurzer Bedenkzeit entschlossen wir uns schließlich diese Reise zu buchen. Wir haben es nicht bereut!
Mit der Entscheidung zu dieser Reise begann aber auch ein nicht unerheblicher Aufwand:
- Visa beantragen, dazu waren auch mal wieder neue Passfotos nötig
- Internationalen Führerschein beantragen, was auch bedeutet, dass man den neuen Führerschein im Kartenformat braucht
- Nachweis über Auslandskrankenschutz bei der Krankenversicherung einholen
- Impfungen auffrischen (Tetanus, Diphterie, Polio, Hepatitis A + B)
Eine längere Vorlaufzeit ist für eine solche Reise also zu empfehlen. Alles klappte letztlich ganz gut und so konnten wir am 8. April 2010 aufbrechen. Die Reisedauer betrug 18 Tage, davon benötigt man jedoch je 2 Tage für An- und Abreise. An 14 Tagen waren wir also mit den Motorrädern unterwegs. Bis auf einen reinen Wandertag sind wir an all diesen Tagen auch gefahren und haben dabei ca. 1800 km in Indien und Bhutan zurückgelegt. Bevor wir zu den Details der Etappen kommen noch ein paar Informationen zum Veranstalter und dem Bike.
Die Reise wurde durchgeführt von Peter’s Classic Bike Adventure Tours. Peter Paulo dos Santos, der Gründer dieser Firma, war auch unser Tourguide bzw. “Road Captain”. Gefahren sind wir auf neuen Modellen der klassischen Royal Enfield Bullet 500. Diese Motorräder nach klassischem englischen Vorbild werden in Indien gebaut. Man kann sie übrigens auch in Deutschland kaufen.
Peters Team überarbeitet alle Fahrzeuge für den harten Einsatz auf den indischen Strassen und dem Hochland des Himalayas. Begleitet wurden wir von einem Mechaniker auf einem Ersatzmotorrad (wurde auch benötigt - siehe die Etappe 18. April) und einem weiteren Mechaniker im Begleitfahrzeug (Jeep in Indien bzw. Bus in Bhutan). Außerdem war in beiden Ländern jeweils ein lokaler Reiseführer dabei, der die vielen Formalitäten erledigte und uns die Sehenswürdigkeiten näher brachte.
Die Reise ist also mit einem erheblichen personellen Aufwand verbunden. Hier müssen wir Peter und Team ein großes Lob aussprechen: Der Aufwand hat sich gelohnt - die Reise war sehr gut organisiert und es hat fast alles so geklappt wie geplant - soweit wir als Teilnehmer das beurteilen können.
Die Tagesetappen
Die Tabelle unten zeigt die Reiseetappen. Die km Angaben stammen vom km-Zähler an Jean-Maries Motorrad, sind also die tatsächlich gefahrenen Entfernungen. Jede Etappe hat ihre eigene Unterseite. Klicken Sie auf das Datum in der Tabelle, um zur jeweiligen Etappe zu kommen oder starten Sie die Tour einfach hier.
Die Bilder stammen übrigens nicht nur aus unseren eigenen Kameras. Wir danken Reinhard, Enno und Willy herzlichst für die überlassenen Fotos. Und nun viel Spaß beim Lesen der Texte und dem Betrachten der Bilder.
Unser Mitreisender Reinhard hat aus vielen Bildern und Videosequenzen eine achtminütiges AV-Schau erstellt, welche man hier anschauen kann.
Übrigens: Die Schreibweise der Ortsnamen und anderen Eigennamen, z.B. von Bergen und Flüssen, kann je nach Transkription variieren. Also nicht über verschiedene Schreibweisen wundern.
Tag | Reiseroute | Tages-km |
08./09. April | Aufbruch nach Indien: Flug nach Delhi und Bagdogra, Bustransfer nach Mirik | - |
10. April | Erste Motorradetappe durch die Teeplantagen nach Darjeeling | 50 km |
11. April | Entlang des Great Rangeet River bis Pemayangtse in Sikkim | 126 km |
12. April | Durch Sikkim von Pemayangtse nach Rumtek | 130 km |
13. April | Harte Schule: Bei Regen durch Sikkims Baustellen | 101 km |
14. April | Durch Westbengalen zur Grenzstadt Phuntsoling, Bhutan | 233 km |
15. April | Erster Tag in Bhutan, Fahrt bis Paro | 187 km |
16. April | Wanderung zum Taktshang Kloster (“Tigernest”) | - |
17. April | Fahrt zum höchsten Pass und nach Thimpu | 123 km |
18. April | Hauptstadtansichten und nach Punakha | 106 km |
19. April | Von Dzong zu Dzong: Punakha nach Trongsa | 155 km |
20. April | Auf in die Schweiz - zumindest kulinarisch | 109 km |
21. April | Regenfahrt nach Mongar | 195 km |
22. April | Tashigang und der erleuchtete Dzong | 97 km |
23. April | Abschied von den Enfields | 185 km |
24./25. April | Die Rückreise | - |
Gesamt: | 1797 km |